Klinikpersonal ist häufig stressigen Arbeitsbedingungen und Zeitdruck ausgesetzt. Eine ausreichende Schmerzlinderung kann zeitaufwändig sein, da die Wirkungsdauer oft einen beträchtlichen Teil des Wundbehandlungsprozesses ausmacht. Das begrenzte Zeitfenster sollte unbedingt so genutzt werden, dass sowohl Schmerzlinderung als auch eine gründliche Wundversorgung gewährleistet sind.
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Eindimensionale Schmerzskalen können dir dabei helfen, die Schmerzintensität von Patient:innen einzuschätzen. Dadurch erfährst du mehr über die Bedürfnisse der Patient:innen und kannst bessere Entscheidungen treffen bezüglich geeigneter Schmerzlinderungsmaßnahmen und unter Berücksichtigung der verfügbaren Zeit.
Zur Beurteilung des wahrgenommenen Schmerzes und zur Förderung der Kommunikation zwischen dir als medizinischer Fachkraft und den Patient:innen werden verschiedene Schmerzbewertungsinstrumente eingesetzt. Diese Instrumente sollten sowohl für dich als auch für deine Patient:innen einfach zu benutzen und zu verstehen sein.
Die konsequente Nutzung von Schmerzbewertungsinstrumenten ermöglicht es dir als Pflegefachkraft, den Verlauf der Schmerzen im Laufe der Zeit zu kontrollieren und geeignete Maßnahmen zur Schmerzlinderung zu ergreifen.
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Verschiedene Schmerzskalen können zur Einschätzung und Bewertung der Schmerzwahrnehmung von Patient:innen zum Einsatz kommen. Die drei am häufigsten genutzten eindimensionalen Methoden sind die numerische Rating-Skala (NRS), die verbale Rating-Skala (VDS/VRS) und die visuelle Analogskala (VAS). Mithilfe dieser Schmerzskalen bekommst du eine klare Vorstellung vom subjektiv wahrgenommenen Schmerzgrad und kannst die Behandlung entsprechend anpassen.
Jede dieser Skalen kann relevant sein, die Wahl der richtigen richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Patient:innen. Es gilt jedoch zu beachten, dass die Beurteilung komplexerer Schmerzzustände ausgefeiltere Messinstrumente erfordert, die die Schmerzen auf mehreren Ebenen erfassen: physisch, psychisch, sozial, emotional und existentiell.
Die numerische Skala stellt eine weit verbreitete Methode zur Schmerzmessung dar. Dabei werden die Patient:innen gebeten, die Schmerzen auf einer Skala von 0 bis 10 einzustufen, wobei 0 für keine Schmerzen und 10 für die schlimmsten vorstellbaren Schmerzen steht. Patient:innen wählen die Zahl, die den Schmerzgrad am besten beschreibt.

Bei der visuellen Analogskala markieren Patient:innen einen Punkt auf der Linie, um die empfundene Schmerzintensität anzugeben. Die Skala reicht von “schmerzfrei” bis zu “stärkste vollstellbare Schmerzen”. Der Abstand vom Anfang bis zur Markierung ist die visuelle Darstellung des Schmerzes, die es dir als Pflegekraft ermöglicht, die Schmerzintensität genau zu beurteilen und zu dokumentieren.

Die verbale Skala, auch bekannt als verbale Rating-Skala, ist eine gängige Methode zur Schmerzbewertung. Bei dieser sollen Patient:innen die Schmerzintensität in Worten beschreiben. Es gibt eine einfache Version mit wenigen Auswahlmöglichkeiten (keine Schmerzen, leichte Schmerzen, mäßige Schmerzen, starke Schmerzen) und auch eine detailliertere Skala mit zusätzlicher Wortwahl zur Beschreibung verschiedener Schmerzgrade.
Patient:innen wählen das Wort, das den Schmerzgrad am besten beschreibt. Die Verwendung einer verbalen Skala bietet ein detaillierteres Verständnis des Schmerzes und gibt dir einen besseren Einblick in das Schmerzerlebnis der Patient:innen. Verbale Skalen können dann hilfreich sein, wenn Patient:innen Schwierigkeiten mit numerischen haben.

Wie unterscheiden sich die verschiedenen Arten des Ulcus cruris und wie kann der Heilungsprozess bestmöglich unterstützt werden?
https://www.vardhandboken.se/vard-och-behandling/akut-bedomning-och-skattning/smartskattning-av-akut-och-postoperativ-smarta/smartskattningsinstrument/ (Hämtad 2023-05-15)
Lindholm C. Sår. Uppl 4:2 Studentlitteratur AB, 2018